Quantisierungsschema, das die formale Korrepondenz (Korrespondenzprinzip) zwischen klassischer und Quantenmechnik nutzt. Im Einteilchen-Fall (erste Quantisierung) werden dabei die verallgemeinerten Koordinaten qi und pi durch entsprechende Operatoren, welche die Vertauschungsrelation zur gleichen Zeit
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erfüllen, ersetzt. In der Quantenfeldtheorie (zweite
Quantisierung) geht man analog vor: Die Zeit wird als spezielle Koordinate
ausgezeichnet, zu dem (im einfachsten Fall skalaren) Feld
wird das konjugierte Feld

und damit die Hamilton-Dichte
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gebildet;
und
erfüllen analog zur klassischen Mechanik die
Vertauschungsrelation
(alle anderen
Kommutatoren verschwinden). Eine Möglichkeit, diese Relation zu erfüllen,
besteht in der Wahl einer Fourier-Darstellung mit ebenen Wellen für
und
,
mit
.
und
lassen sich als Erzeugungs- und
Vernichtungsoperatoren interpretieren, d.h.
definiert einen Einteilchen-Zustand; im
Unterschied zur ersten Quantisierung lassen sich nun aber auch
Mehrteilchenzustände erzeugen,
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Für fermionische Felder läuft die Quantisierung entsprechend,
nur dass für das Dirac-Feld
und die vier Operatoren
(
ist der
Erzeugungsoperator für Antiteilchen, also Positronen) anstelle der
Vertauschungsrelationen Antikommutatoren verwendet werden. Die
Antivertauschungsrelationen reproduzieren das Pauli-Prinzip: wegen
kann immer nur ein Teilchen einen
Energiezustand mit defniertem Spin besetzen. Ein fermionischer
Mehrteilchenzustand ist somit gegeben durch

Die kanonische Quantisierung ist das direkteste Quantisierungsprogramm. Es hat den Nachteil, durch die Auszeichnung der Zeit die Lorentz-Invarianz zu verletzen; dafür quantisiert es (im Unterschied zum Gupta-Bleuler-Formalismus) nur physikalische Zustände.
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