Dieser Terminus für die Tonwertabstufung steht stellvertretend für die Steilheit (Steigung) des mehr oder weniger gradlinigen Teils der Schwärzungskurve und damit für das Kontrastwiedergabevermögen einer Filmemulsion. Die Gradation ist das Maß für die Zunahme der Dichte (Schwärzung) bei ansteigender Belichtung. Sie wird als Gamma-wert (y) wiedergegeben: Ein kleines Gamma (< 1) steht für eine »flache« Gradation, ein großes Gamma entsprechend für »steile« Gradation. Bei flacher Gradation spricht man auch von einer »weichen« Emulsion, da die Tonwertabstufungen im Bild gegenüber der zur Aufnahme gelangten Wirklichkeit feiner differenziert erscheinen. Analog spricht man bei einer steilen Gradation von einer »harten« Emulsion, die die wirklichen Kontraste eines Aufnahmemotivs im Bild überhöht (verstärkt) wiedergibt. Diese Charakterisierung tritt insbesondere bei Fotopapieren in den Bezeichnungen extra hart, hart, normal, spezial, weich und extra weich zutage; diese Bezeichnungen kennzeichnen in dieser Reihenfolge Papiere unterschiedlicher Gradation mit abnehmender Steilheit (kleiner werdendem Gamma). Da normale Negativfilme meistens eine flache Gradation besitzen (zur Erweiterung des Belichtungsumfanges), muß z. B. eine Verflachung der Kontraste durch die Wahl eines steileren (härteren) Papiers bei der Papiervergrößerung ausgeglichen werden. (Das Produkt der Gammawerte von Negativfilm und Fotopapier ergibt die Gradation bzw. das Gamma des endgültigen Bildes.) Aus diesem Grunde haben die »Normal«-Papiere bereits einen Gam-mawert, der größer ist als 1.
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