Festkörperphysik, ferrimagnetische Spinstruktur, eine spezielle Form der magnetischen Ordnung in einem Festkörper, bei der die Magnetisierungen MA und MB von zwei (oder mehr) Untergittern A und B verschieden gross und antiparallel orientiert sind, so dass eine Spontanmagnetisierung resultiert (Ferrimagnetismus). Ursache ist, wie bei der antiferromagnetischen Ordnung, ein negatives Austauschintegral JAB für die Wechselwirkung zwischen den Momenten auf A- und B-Gitterplätzen, so dass auch die Kopplung der Momente häufig als antiferromagnetisch bezeichnet wird. Im Unterschied zu einer antiferromagnetischen Ordnung sind die atomaren Momente in Ferrimagnetika entweder verschieden gross, oder man hat eine Abfolge von antiparallelen Sequenzen von Momenten auf A- und B-Plätzen, die zu unterschiedlichen Magnetisierungen der Untergitter führt (Abb.).
Äusserlich zeigen Ferrimagnetika ferromagnetisches Verhalten (Ferromagnetismus), jedoch mit einer kleineren Spontanmagnetisierung als bei einer ferromagnetischen Ordnung der Momente.
Ferrimagnetische Ordnung: Ferrimagnetische Spinstruktur des EuSe-Kristalls mit ¯-Sequenzen der (111)-Ebenen.
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