Quantenmechanik, Gleichung, die die numerische Lösung des quantenmechanischen Dreikörperproblems durch iterative Zusammenhänge zwischen verschiedenen Kanälen des Dreikörperproblems und Lösungen des Zweikörperproblems ermöglicht. Sei die Hamilton-Funktion aufgespalten in ein exakt lösbares H0 und einen Wechselwirkungsterm V. Aus der Schrödinger-Gleichung (E - H0 - V)Y = 0 ist die Lippmann-Schwinger-Gleichung T = V + VG0T für die Transfer-Matrix T ableitbar (mit G0 = (E - H0)-1). Für drei oder mehr Teilchen ist diese Gleichung jedoch analytisch nicht lösbar, da V in der Regel aus Paarpotentialen besteht und deshalb singuläre Delta-Funktionen für das jeweils dritte Teilchen enthält. Dieses Problem umgeht die Fadejew-Gleichung, indem sie die T-Matrix iterativ bestimmt:
,
wobei tk = Vk
+ VkG0tk
für das Zweiteilchenproblem gilt. In der obigen sog. AGS-Form stehen die
Indizes i für freie Teilchen im Eingangskanal und j für freie Teilchen im Ausgangskanal. Der
Summationsindex k läuft über Zweiteilchenzustände.
Ein Beispiel: Das System (1) 16O + d kann als (2) 17O + p oder (3) 17F + n umgeordnet werden. T12
ist die Transfer-Matrix der Reaktion 16O + d 17O + p. Die erfolgreichste Verwendung der Fadejew-Gleichung
umfasst Modellrechnungen von Atomkernstrukturen und Streuexperimenten mit
leichten Kernen. Anwendungen in der Atomphysik oder in Quarkmodellen dagegen
sind mühsam, da die Fadejew-Gleichung vor allem für kurzreichweitige
Wechselwirkungen brauchbar ist.
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