Festkörperphysik, Diffusionsthermoeffekt, inverser Thermodiffusionseffekt, nach ihrem Entdecker L. Dufour benannte Erscheinung, dass in physikalischen und chemischen Systemen ein Wärmestrom durch einen vorhandenen Konzentrationsunterschied hervorgerufen wird. In einem System gilt zwischen den thermodynamischen Kräften Xj und Strömen Ji der Komponenten i, j die allgemeine Beziehung . Dabei sind die Lij die Transportkoeffizienten des Systems, deren räumliche und zeitliche Symmetrieeigenschaften durch die Onsager-Casimirschen Reziprozitätsbeziehungen wiedergegeben werden. Diese Beziehung führt zu verschiedenen Überkreuzeffekten, wie z.B. dem Thermodiffusionseffekt (allein durch einen Temperaturgradienten hervorgerufener Teilchenstrom, Thermodiffusion, Soret-Effekt) und dem inversen Effekt, dem Diffusionsthermoeffekt oder Dufour-Effekt. Der Dufour-Effekt tritt auf z.B. bei Flüssigkeiten und binären Gasmischungen, aber auch z.B. bei Neutronendiffusion oder bei Diffusion von Nichtgleichgewichtsladungsträgern in Halbleitern, etwa bei deren Erzeugung durch Absorption von Laserstrahlung.
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