Physik
im Alltag, die Anpassung an zum Teil extreme Druckschwankungen im Lebensbereich
verschiedener Lebewesen. Bei Tauchtiefen bis 1km (Wale) müssen Überdrücke bis
100bar und auf Mt.-Everest-Höhe (Zugvögel) Unterdrücke bis 0,25bar kompensiert
werden. Das physikalische Problem in grossen Höhen ist der
Sauerstoffpartialdruck, der ungefähr nach der barometrischen Höhenformel abnimmt.
Bei grossen Tauchtiefen treten viele medizinische Probleme auf, z.B. aufgrund
einer Kombination von Lösungs- und Diffusionsvorgängen: Der Druck des Atemgases
muss gleich dem Aussendruck sein, und nach dem Raoultschen Gesetz gilt für die
Gaskonzentration c im Blut
c ~
p (p ist der Partialdruck des Gases über der Flüssigkeit). Beim
Auftauchen wird also Gas frei, nur der Sauerstoff wird gleich im Hämoglobin
gebunden. Die fatale Bläschenbildung (Caisson-Krankheit) im Blut kann nur
vermieden werden, indem man so langsam auftaucht, dass das freiwerdende Gas in
der Lunge per Diffusion ausgetauscht und dann ausgeatmet werden kann, wobei bei
konstanter Temperatur gilt: D ~ M - 1/2 (D ist der
Diffusionskoeffizient, M die Teilchenmasse). Dies führt bei grossen Tauchtiefen
zu impraktikablen Auftauchdauern, weswegen Tauchgase neben O2 oft schwach lösliche (N2, Edelgase) bzw.
leichte, hochbewegliche (H2,
He) Gasanteile enthalten.
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