Baumringchronologie, Jahresringchronologie, in den zwanziger Jahren von dem amerikanischen Astrophysiker A.E. Douglass entwickeltes Verfahren zur Datierung von Holzproben durch Vergleich des Baumringmusters mit Mustern bekannten Alters aus einem "Baumringkalender". Durch Über- und Aneinanderlegen von Baumringproben, deren bekannte Alter sich überschneiden, ist es möglich, weit in die Vergangenheit zurückreichende Baumringkalender zu rekonstruieren (bis in das siebte vorchristliche Jahrtausend). Die Dendrochronologie erlaubt nicht nur eine sehr hoch aufgelöste Datierung von Holzproben, sondern liefert auch Aufschlüsse über Wuchsbedingungen und Klimaeinflüsse während des Aufwuchses (Paläoklimatologie). Darüber hinaus spielte sie eine grosse Rolle bei der Etablierung der 14C-Methode der Altersbestimmung (Altersbestimmung, radioaktive): Durch gleichzeitige Anwendung beider Methoden auf dieselbe Probe wird die 14C-Methode geeicht; klima- oder umweltbedingte systematische Fehler (z.B. bei Proben aus der Zeit nach Ende der letzten Eiszeit) konnten so erkannt und korrigiert werden (14C-Korrektur). Während früher die Auswertung der Baumringproben durch Abzählen erfolgte, wird heute vielfach digitale Bildverarbeitung eingesetzt.
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