Techniklexikon

Coulomb

Charles Augustin de, französischer Physiker und Ingenieur, *14.6.1736 Angoulême, †23.8.1806 Paris; gehörte zu den vielseitigsten Physikern des 18. Jahrhunderts; Arbeiten zur Festigkeitslehre und Baustatik, zur Theorie der einfachen Maschinen sowie zur Torsion, Torsionselastizität und Reibung; unterschied als erster zwischen gleitender und rollender Reibung und formulierte 1785 das Coulombsche Reibungsgesetz; fand 1785 mit Hilfe der von ihm 1784 konstruierten Torsionswaage (Coulombsche Drehwaage) das für die Elektro- und Magnetostatik grundlegende Coulomb-Gesetz über die zwischen elektrischen Ladungen bzw. Magnetpolen wirkenden Kräfte, dessen Grundzüge allerdings bereits von H. Cavendish erkannt worden waren; wies nach, dass sich elektrische Ladungen nicht im Innern eines elektrischen Leiters, sondern an dessen Oberfläche ansammeln; führte Untersuchungen zum Erdmagnetismus durch und prägte 1789 den Begriff des magnetischen Moments; untersuchte 1801 die innere Reibung von Flüssigkeiten mittels Drehschwingungen; begründete die Theorie der elektrischen Polarisation und die ältere Theorie der Gewölbe; nach ihm sind zahlreiche weitere Begriffe aus der Physik benannt, z.B. die Einheit der elektrischen Ladung (Coulomb), das Coulomb-Potential (kugelsymmetrisches elektrisches Potential einer elektrischen Punktladung), die Coulomb-Barriere (den Atomkern umgebender Potentialwall), das Coulometer oder Coulombmeter (Voltameter) und die Coulometrie (elektrochemisches Analysenverfahren).

Coulomb, Charles Augustin

(nach C.-A. de Coulomb), absolutes Coulomb, Einheitenzeichen C oder As, abgeleitete SI-Einheit der elektrischen Ladung. Das Coulomb ist definiert als die Elektrizitätsmenge, die während der Zeit 1s bei einem zeitlich unveränderlicher elektrischen Strom der Stärke 1A durch den Querschnitt eines Leiters fliesst.