Induktionsmotor, 1) Drehstrom-Asynchronmotor,
ein Drehstrommotor, bei dem der Läufer asynchron, d.h. nicht in Takt mit
dem Drehfeld läuft. Der Läufer ist entweder ein kurzgeschlossener Käfigläufer
oder ein dreiphasig gewickelter Schleifringläufer, dem über Schleifring und
Bürste Vorwiderstände zugeschaltet werden können. Das Drehfeld induziert in den
Läuferwicklungen bzw. -stäben eine Spannung UL, die der
Relativgeschwindigkeit zwischen Feld und Läufer proportional ist. Mit dem
Läuferwiderstand RL
ergibt sich ein Strom IL = UL/RL und mit diesem ein Drehmoment (F: magnetischer Fluss des Drehfelds, a:
räumlicher Winkel zwischen Feld und Strom, j: zeitliche
Phasenverschiebung). Ein Drehmoment tritt also nur dann auf, wenn Läufer und
Drehfeld asynchron laufen. Diese Schlupf genannte Drehzahldifferenz ist
meist sehr klein, da auch RL klein ist, kann aber beim Schleifringläufer mit
Vorwiderständen vergrössert werden, wodurch eine verlustbehaftete
Drehzahlregelung möglich wird. Diese Verluste beruhen auf der in den
Widerständen erzeugten Jouleschen Wärme, ihr Anteil an der elektrischen
Gesamtleistung ist proportional zum Schlupf. Im normalen Betrieb ist die
Drehzahl des Läufers kleiner als die des Feldes. Bei übersynchroner
Geschwindigkeit (Läufer schneller als Feld) wird Leistung in das Netz
geliefert, der Motor wird zum Generator. Die
Winkelgeschwindigkeits-Drehmoment-Kennlinie des Asynchronmotors mit Käfigläufer
entspricht der eines Nebenschlussmotors, die Drehzahldifferenz zwischen Leerlauf
und Vollast beträgt nur 2-6%, wobei der kleinere Wert für grosse Maschinen gilt.
Wird der Schlupf beim Schleifringläufer erhöht, erhält der Motor eine
Hauptschluss-Charakteristik.
2) Kondensatormotor (Induktionsmotor), mit normalem Wechselstrom betriebener Asynchronmotor. Hierbei wird der Ständer-Hauptwicklung eine Hilfswicklung parallelgeschaltet, die mit dieser einen rechten Winkel bildet. Mit einem Kondensator wird darüber hinaus auch eine zeitliche Phasenverschiebung erzeugt, durch die ein ungleichmässiges Drehfeld entsteht, das den Läufer wie beim Drehstrom-Asynchronmotor mitnimmt. [MD]
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Asynchronmotor: a) Drehstrom-Asynchronmotor mit Käfigläufer, R,S,T: Phasen des Drehstromnetzes, L: Käfigläufer; b) Kondensatormotor, Ha: Ständer-Hauptwicklung, Hi: Hilfswicklung, C: Kondensator für zeitliche Phasenverschiebung, L: Läufer.
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