Thermodynamik und statistische Physik, Beziehung zwischen thermodynamischen Parametern. Genauer unterscheidet man:
1) kalorische Zustandsgleichung:
Energiegleichung, Verknüpfung von innerer Energie U mit zwei unabhängigen thermodynamischen Parametern,
z.B. der Temperatur T und n
beliebigen äusseren Parametern ai
. Mit dem
totalen Differential dU der inneren Energie dU = (¶U / ¶T)V
dT + (¶U / ¶V)T dV kann
durch Integration insbesondere die spezifische Wärmekapazität bei konstantem
Volumen CV = (¶U / ¶T)V bestimmt werden.
Für einfache Systeme ist
eine kalorische Zustandsgleichung. Speziell
für ideale Gase gilt zudem
(Joulesches Gesetz) und im Fall einatomiger
Gase einfach
.
2) thermische Zustandsgleichung:
Analog hängen die thermischen Zustandsgleichungen Ai sowohl von der Temperatur als auch von
inneren Parametern bi ab: . Diese
gestatten insbesondere die Bestimmung der Temperatur. Das bekannteste Beispiel
einer thermischen Zustandsgleichung ist die ideale Gasgleichung. Insgesamt sind
mehr als 150 thermische Zustandsgleichungen bekannt. Zu diesen gehört auch die
Van-der-Waals-Gleichung als Zustandsgleichung realer Gase. Es bestehen jedoch
nicht beliebig viele solcher unabhängigen Beziehungen. Ihre Anzahl wird durch
die Zahl der das System charakterisierenden Freiheitsgrade bestimmt. Kalorische
und thermische Zustandsgleichungen sind nach dem zweiten Hauptsatz der
Thermodynamik nicht voneinander unabhängig. Sie stehen über partielle
Differentialgleichungen in Beziehung. Es gilt:
Sind alle kalorischen und thermischen Zustandsgleichungen bekannt, dann bestimmen die Hauptsätze der Thermodynamik alle thermodynamischen Eigenschaften des Systems; hingegen ist es nicht möglich, aus den Hauptsätzen der Thermodynamik die systemspezifischen Zustandsgleichungen abzuleiten. Diese müssen empirisch oder durch statistische Methoden gefunden werden.
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