Thermodynamik und statistische Physik, Zustandsgleichung zur Beschreibung wesentlicher Eigenschaften realer Gase. Sie ist durch die Formel
gegeben. Sie unterscheidet sich von der Zustandsgleichung idealer Gase pv = RT durch eine Korrektur des Druckes und des Volumens.
Es ist p der Druck, v das molare Volumen, T die Temperatur und R die allgemeine Gaskonstante; die Konstanten a und b berücksichtigen Moleküleigenschaften der realen Gase: b das Eigenvolumen der Moleküle (Kovolumen) und der Ausdruck a / v2 die gegenseitige Anziehung der Moleküle, wobei letztere Eigenschaft sich als zusätzlicher kleiner Druck auf die Gefässwände bemerkbar macht.
Die Van-der-Waals-Gleichung ermöglicht die Untersuchung von Phasenübergängen und kritischen Phänomenen realer Gase. Unter Zuhilfenahme der kritischen Zustandsgrössen für den Druck pk, das molare Volumen vk und der Temperatur Tk lässt sich die Van-der-Waals-Gleichung in den dimensionslosen reduzierten Grössen pr = p / pk, vr = v / vk, Tr = T / Tk aufschreiben:
Diese Gleichung ist von einer speziellen Substanz unabhängig. Betrachtet man unterschiedliche Substanzen bei denselben reduzierten Zustandsgrössen, so nennt man die zugehörigen Zustände korrespondierende Zustände. Die Gaskonstante ergibt sich daraus zu
Die experimentell bestimmten Werte Rexp unterscheiden sich jedoch vom theoretischen Wert oft beträchtlich; für CO2 etwa ist Rexp / R » 0,73. Das liegt daran, dass die Van-der-Waals-Gleichung insbesondere am kritischen Punkt und im flüssigen Bereich die thermodynamischen Grössen quantitativ nicht richtig erfasst. Liegen die Phasen flüssig und gasförmig nebeneinander im Gleichgewicht vor, so erfolgt die Zustandsänderung zwischen diesen nicht entlang einer Isothermen, sondern entlang der Geraden , der Maxwell-Geraden (siehe Abb.), deren Verlauf durch das Maxwellsches Kriterium bestimmt wird.
Van-der-Waals-Gleichung: p-V-Diagramm für eine Schar von Isothermen () und kritischer Punkt K. Im grau unterlegten Bereich findet der Phasenübergang flüssiggasförmig statt. Die waagerechten Linien sind die Maxwellschen Geraden.
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