Es ist die wichtigste Eigenschaft fotografischer Objektive, den Gegenstand, der sich in der Schärfenebene oder innerhalb des Schärfentiefenbereichs befindet, scharf abzubilden. Hingegen werden Objektpunkte, die mehr und mehr außerhalb dieser genannten Bereiche liegen, zunehmend unscharf, d. h. in Form eines Zerstreuungs- oder Unschärfenkreises abgebildet. Dabei gelten als »unscharf« alle die Bildpunkte bzw. Zerstreuungskreise, welche vom menschlichen Auge unter einem größeren Sehwinkel als ca. 50 bis 90 aus der Bezugssehweite erblickt werden. Jenen Grenzdurchmesser, unterhalb dessen ein Zerstreuungskreis auch nach der Vergrößerung noch als scharfer Bildpunkt gesehen wird, bezeichnet man als »zulässigen Zerstreuungskreisdurchmesser« (Schärfentiefe). Helle Punkte, wie z. B. Reflexe auf einer Wasseroberfläche oder Wassertropfen im Gegenlicht, werden, sobald sie weit außerhalb der Schärfentiefenzone liegen, zu großen, leuchtenden Unschärfenkreisen auseinandergezogen. Bei Spiegelobjektiven werden diese Objektpunkte nicht als Zerstreuungskreise, sondern als Zerstreuungsringe abgebildet; dies ist eine Folge der kreisförmigen Eintrittspupille.
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