Luft- und Raumfahrttechnik, meist abschliessende Phase eines Raumfahrtunternehmens, bei der ein Raumflugkörper auf einer zur Erde zurückführenden Bahn in die dichteren Schichten der Atmosphäre eintritt. Auf Grund des Luftwiderstands ist beim Wiedereintritt in jedem Fall mit Belastungen wie z.B. erhöhtem Aerobraking und einem verstärkten Bremsandruck zu rechnen.
Auf Planeten mit Atmosphäre kann dabei praktisch die ganze Bewegungsenergie eines Raumschiffes, die von der Startrakete aufgewendet wurde, bei der Rückkehr in einer zur Aufstiegszeit vergleichbaren Zeit passiv durch Reibung in Wärme umgewandelt werden. Dabei spielt es eine erstaunlich geringe Rolle, wie dicht die betreffende Atmosphäre ist, da die Hauptbremsphase ohnehin in mehr oder weniger grosser Höhe stattfindet, wo der Reibungswiderstand nicht allzu gross ist. Von grosser Wichtigkeit beim Wiedereintritt ist dagegen der Winkel in Bezug auf die lokale Horizontale, unter dem eine Raumsonde auf die Hochatmosphäre eines Planeten trifft (Wiedereintrittskorridor). Bei einem vertikalen Eintauchen in die Erdatmosphäre können nämlich extreme Verzögerungskräfte von bis zu 300 g oder mehr auftreten. Beim anderen Extrem, dem horizontalen oder flachen Auftreffen auf die Erdatmosphäre, verbleibt ein Körper relativ lange in den dünnen Gasschichten, wo er nur wenig absinkt und mit den dichteren Schichten der Atmosphäre erst in Berührung kommt, wenn die Bremsung schon weit fortgeschritten ist. Während der Phase des Wiedereintritts spielt auch die Form eines Raumflugkörpers eine grosse Rolle. Je nach Auftriebsleistung des Körpers dauert der Eintritt länger und ist schonender oder kann im Falle eines kugelförmigen Satelliten schon in knapp zehn Minuten abgeschlossen sein (aus einer Höhe von 120 Kilometern über der Erde gemessen), wobei Verzögerungsspitzen von über zehn g entstehen.
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