Navigation Luft- und Raumfahrttechnik, Navigationsverfahren für Trägerraketen, bei dem die Eigenortung des Flugkörpers über Werte für Geschwindigkeit und die zurückgelegte Wegstrecke geschieht, welche wiederum aus der Wirkung von Trägheitskräften abgeleitet werden. Zur Bestimmung der Trägheitskräfte dienen Beschleunigungsmesser, die in einem dreiachsigen Bezugssystem senkrecht zueinander angeordnet sind. Der wesentliche Nachteil der Trägheitsnavigation besteht darin, dass sie nur in den Antriebsphasen eines Flugprogramms (Start und Bahnkorrekturen) zum Einsatz kommen kann, da im antriebslosen Freiflug (Freiflugbahn) bekanntlich keine Beschleunigungs- oder Verzögerungswirkung auftritt. Als festes Bezugssystem für die Trägheitsnavigation dienen Kreisel, deren Trägheitskräfte eine einmal festgelegte Ausrichtung der Kreiselachsen mit grosser Genauigkeit beibehalten. Die Ausrichtung des Kreiselsystems (Kreiselplattform) geschieht daher vor dem Start einer Trägerrakete. Zu militärischen Zwecken wurde für Jagdflugzeuge bereits eine zweite Methode der Trägheitsnavigation entwickelt, deren Instrumente auf Lasertechnik beruhen und die somit keine beweglichen, störanfälligen Bauteile mehr besitzen.
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