Optik, Sagnac-Reflektor, Versuch in der Optik, bei dem mit Hilfe der Interferenz der Einfluss der Rotationsbewegung auf elektromagnetische Vorgänge verdeutlicht werden kann. Ein von einer Quelle L kommendes Strahlenbündel der Wellenlänge l teilt sich an einer halbdurchlässigen Platte P in zwei Bündel auf, die an den auf einer Kreisscheibe angeordneten Spiegeln S1, S2, S3 in einander entgegengesetztem Umlaufsinn reflektiert werden und sich in P interferierend wieder vereinigen (Abb.). In B wird mit Hilfe eines Okulares ein Interferenzstreifensystem beobachtet, und bei nicht rotierender Scheibe ist der Gangunterschied zwischen den Teilstrahlen gleich Null. Bewegt sich die Scheibe mit dem Radius r mit der Winkelgeschwindigkeit w gegen den Uhrzeigersinn, so muss der im gleichen Sinn umlaufende Strahl einen längeren Weg bis P\' zurücklegen als der entgegengesetzt umlaufende; dies resultiert in einer Verschiebung des Interferenzstreifensystems. Die Streifenverschiebung D hat in Streifenbreiten ausgedrückt den Betrag
wobei c die Lichtgeschwindigkeit und m die Anzahl der durchlaufenen Kreissehnen ist (in diesem Fall ist m = 4).
Sagnac-Versuch: Versuchsanordnung (S: Spiegel, r: Radius der Scheibe, L: Lichtquelle, B: Beobachtungspunkt, P: halbdurchlässige Platte).
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