Techniklexikon

Rolle

drehbares Rad mit genutetem Rand zur Führung oder Umlenkung von Seilen oder Schoten auf Schiffsmodellen. Die R. wird meist als Block ausgeführt. — 2. Flugfigur, bei der das Modell um seine Längsachse um 360° dreht. Die horizontale R. soll ohne Höhenverlust geflogen werden. Die R. wird mit dem Querruder ein- und ausgeleitet. Um einwandfrei rollen zu können, soll das Modell nur eine geringe Rolldämpfung, d. h. geringe Spannweite und leichte Tragflügel aufweisen. Die R. wird im Horizontal- wie im Steig- und Sinkflug geflogen. Wird die R. verzögert geflogen, also mit deutlichem Verharren im Messerund Rückenflug bezeichnet man sie als VierpunktR. (VierzeitenR. oder R. in Viertelstufen). Eine noch weitere Differenzierung stellt die AchtpunktR. (AchtzeitenR. oder R. in Achtelstufen) dar. Schnelle R. werden als gerissene R. oder SchnappR. bezeichnet. Die langsame R. ist auch Bestandteil des Figurenprogramms für ModellHubschrauber der Klasse F3C. Klassische Mechanik, einfache Maschine zum Heben von Lasten. Ein Seil wird in einer Nut über eine Kreisscheibe geführt, an den beiden Seilenden greifen Kraft F₁ und Last F₂ an (siehe Abb. 1). An der festen Rolle (siehe Abb. 2a) gilt im Gleichgewicht F₁ = F₂, unabhängig von der Angriffsrichtung der Kräfte. An der losen Rolle (siehe Abb. 2b) gilt im Gleichgewicht F₁ = F₂ / 2: Bei der virtuellen Verrückung der Kraft um ds wird die Last nur um ds\' = - ds / 2 verschoben. Nach dem Prinzip der virtuellen Arbeit verschwindet die Summe der virtuellen Arbeiten im Gleichgewicht:

Durch die Kombination mehrerer loser Rollen konstruiert man den Flaschenzug, bei dem jede Rolle die aufzuwendende Kraft halbiert und den zurückgelegten Weg verdoppelt.

Rolle 1: Einfache Rolle zur Umlenkung der Last F₂.

Rolle 2: a) feste Rolle, b) lose Rolle.