Teilchenphysik, nach Ch. J. Bordé und N. F. Ramsey benanntes Interferometer für Atome. Die Atome, nach dem Welle-Teilchen-Dualismus auch als »Materiewellen« beschreibbar, lassen sich mit Hilfe von Laserstrahlen kohärent aufspalten und wieder zusammenführen, indem sie Photonen stimuliert absorbieren und emittieren (Raman-Prozesse). Im Ramsey-Bordé-Interferometer durchquert ein Atomstrahl nacheinander vier Laserstrahlen, die als Strahlteiler und Umlenkspiegel für die Materiewellen fungieren. Dabei wird die innere Struktur der Atome ausgenutzt. Am Ausgang des Interferometers wird die Zahl der Atome im angeregten und im Grundzustand ermittelt. Diese Besetzungsverteilung oszilliert als Funktion der Laserfrequenz, der Flugzeit und anderer Parameter. Das Ramsey-Bordé-Interferometer eignet sich für Präzisionsexperimente, z.B. für die Realisierung optischer Frequenzstandards höchster Genauigkeit und, da die Atome nicht masselos sind, zur Vermessung von Inertialeffekten.
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