Kernphysik, Protonenabbruchkante, Verbindungslinie derjenigen Kerne in der N-Z-Ebene der Nuklidkarte, für die die Protonenbindungsenergie Bp gegen Null geht. In einem schmalen Band längs dieser Grenzlinie mit Bp = 0 wurde 1982 am UNILAC der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) erstmals die lange erwartete Emission von Protonen aus dem Grundzustand eines Kerns beobachtet. Diese Zerfallsweise wird - da ganz ähnlich dem a- oder b-Zerfall - auch als Protonenradioaktivität bezeichnet.
Die Protonenemission der Kerne längs der Dripline wird durch die Coulomb-Barriere und einen grossen Spinunterschied zwischen den ineinander übergehenden Kerne so stark gebremst, dass deren Lebensdauer relativ gross ist und sie der Messung zugänglich macht. Dass diese Zerfallsart so selten ist, liegt am konkurrierenden b+-Zerfall, der meist dominiert.
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