Atom- und Molekülphysik, bezeichnet die Ionisation eines Atoms oder Moleküls durch Absorption elektromagnetischer Strahlung. Hierbei absorbiert das neutrale Teilchen ein oder mehrere Photonen aus einem Strahlungsfeld, wobei die Energie über die Ionisationsgrenze angehoben wird.
Der Prozess ist schematisch in der Abbildung dargestellt. Ein
Atom oder Molekül befindet sich in einem gebundenen Zustand und absorbiert ein Photon der Energie
. Die Wellenlänge des
Photons ergibt sich aus der Beziehung
, wobei c die
Lichtgeschwindigkeit ist. Ist diese Energie grösser als die Ionisationsenergie Eion
des Teilchens, so findet Ionisation statt. Die Überschussenergie
wird dabei als kinetische Energie der
Ionisationsbruchstücke freigesetzt. Für das Element mit der kleinsten
Ionisationsenergie, Cäsium, (Eion = 3,89 eV) muss das
Photon eine Wellenlänge von 318 nm oder kleiner haben. Photoionisation durch
Absorption eines Photons findet also im Spektralbereich des Ultravioletten oder
von Röntgenstrahlung statt. In Lichtfeldern sehr hoher Strahlungsintensität,
die z.B. mit gepulsten Lasern erzeugt werden können, spielt ausserdem die
Multiphotonenionisation, d.h. die Ionisation durch Absorption mehrerer Photonen
eine Rolle.
Erste Experimente zur Ionisation durch elektromagnetische Strahlung wurden bereits Ende des 19. Jh. z.B. durch Hertz 1887 durchgeführt. Die Deutung des Photoeffekts mit Hilfe der Lichtquantenhypothese gelang Einstein 1905. Noch heute spielt die Photoionisation eine bedeutende Rolle z.B. in der Atomphysik bei der Untersuchung von Energieverschiebungen atomarer Zustände unter dem Einfluss intensiver Lichtfelder (Bildspektrometer).
Photoionisation: Prinzip der Photoionisation.
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