Thermodynamik und statistische Physik, Phasenumwandlung, Übergang von einer thermodynamischen Phase in eine andere bei einem charakteristischen Wert von Druck und Temperatur. Der Verlauf der Phasenumwandlung erfolgt über einen instabilen Punkt.
Phasenübergänge lassen sich nach Ehrenfest in ihrem Verhalten
hinsichtlich der Stetigkeit der Ableitungen der molaren freien Enthalpie am Umwandlungspunkt
unterscheiden. Ein weiterer Zugang zur Beschreibung von Phasenübergängen ist
durch die Landau-Theorie (Phasenübergänge zweiter Art) möglich.
Bisher kennt man zwei Typen, den Phasenübergang erster Art und den Phasenübergang zweiter Art. Mit ihnen identifiziert man heute diskontinuierliche bzw. kontinuierliche Phasenumwandlungen (Phasenübergänge und kritische Phänomene).
In der Beschreibung von Phasenumwandlungen wird davon
ausgegangen, dass die Phasen gleichzeitig nebeneinander existieren können und
zwischen ihnen ein mechanisches und thermisches Gleichgewicht herrscht, d.h. in
beiden Phasen 1 und 2 sind Druck und Temperatur
gleich. Die Gleichgewichtsbedingung lautet dann
mit Hilfe der freien Enthalpie
. Somit ist der Gleichgewichtsdruck
alleinig eine Funktion von
.
Andere thermodynamische Funktionen und Grössen ergeben sich aus der freien Enthalpie durch Ableitungen:
Daher lassen sich am Umwandlungspunkt auch bestimmte Aussagen
über die Entropie , das
Volumen
, die Molwärme
bei konstantem Druck
,
den Ausdehnungskoeffizienten
und die isotherme Kompressibilität
machen (siehe Abb.).
Phasenübergang: Qualitatives Verhalten der Entropie S (a), der Molwärme bei konstantem Druck Cp (b) und des Volumens V (c) für einen Phasenübergang bei der Temperatur Tu erster (I) bzw. zweiter Art (II).
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