MWL, eine Gerade im dD-gegen-d18ODiagramm, in dem in der Isotopenhydrologie die Gehalte an Deuterium und dem stabilen Sauerstoffisotop 18O im Wasser (Wolken, Niederschlag, Wasserdampf usw.) aufgetragen werden; die Auftragung erfolgt in der d-Notation. Die Gerade folgt der Gleichung dD = 8 × d18O + 10 . Der Faktor 8 rührt von den unterschiedlichen Dampfdrücken von HD16O und H218O her, die zu unterschiedlichen Trennfaktoren führen. Er gilt allerdings nur für Temperaturen von 15-20 °C, bei -20 °C liegt er über 9, bei 40 °C unter 7. Das konstante Glied, der Deuterium-Exzess, ist abhängig von der Luftfeuchte; der Wert von 10 entspricht dem heutigen mittleren Feuchtedefizit über den Ozeanen von etwa 20-25 %. Demzufolge kann aus einem erhöhten Deuterium-Exzess in einer Probe, die aus der letzten Eiszeit stammt, das damalige, deutlich geringere Feuchtedefizit abgeleitet werden. Weicht ein Probenwert stark von der MWL ab, so kann auf nicht-meteorische Trennprozesse geschlossen werden.
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