magnetische »Aftereffekte«, zeitliche Verzögerung, mit der sich das Gleichgewicht der Magnetisierung einer ferromagnetischen Substanz bei Änderung eines äusseren Magnetfeldes einstellt. Der Ursprung liegt im Einfluss von Fremdatomen, wie z.B. C in Fe (Richtersche oder Diffusionsnachwirkung) und thermischen Bewegungen des Kristallgitters (Jordansche Nachwirkung) auf die Wandbewegung (Bloch-Wand, Domänenstruktur) beim Magnetisierungsprozess. Zusätzlich besteht ein Einfluss der ferromagnetischen Relaxation bei der Spinorientierung und der mechanischen Nachwirkung beim Ausgleich von inneren Spannungen im Material, die sich wiederum durch die Magnetostriktion auf die magnetischen Eigenschaften auswirkt. Bei periodischer Ummagnetisierung entsteht durch die Nachwirkung eine Phasenverschiebung zwischen Feld und Magnetisierung, womit technisch relevante Nachwirkungsverluste verbunden sind, die zu den Energieverlusten beim Durchlaufen der Hystereseschleife hinzukommen. Nachwirkungseffekte ändern sich im Laufe der Zeit, so dass Materialien vor dem technischen Einsatz durch Anlassen bei erhöhter Temperatur künstlich gealtert werden.
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