Auftreten von Supraleitung ohne Vorhandensein einer Energielücke. Dieses scheinbar paradoxe Verhalten wurde zuerst 1960 in der Theorie von Abrikossow und Gorkov vorhergesagt und 1965 experimentell bestätigt. Lückenlose Supraleitung tritt meist bei starker Störung der supraleitenden Phase auf, und zwar dann, wenn die Energielücke bei Ansteigen der Störungskonzentration schneller abnimmt als die Sprungtemperatur abfällt. Bei geeigneter Konfiguration kann dann die Energielücke verschwinden, die Sprungtemperatur aber endlich bleiben. Anstelle der Energielücke bei der normalen Supraleitung, in der sich keine besetzbaren Zustände befinden, tritt nun eine »Lücke« der Grösse Null auf, in der die Zustandsdichte extrem klein ist. Lückenlose Supraleitung tritt z.B. auf bei dünnen Filmen, die von einem externen Magnetfeld durchsetzt sind, oder beim Einschluss magnetischer Verunreinigungen in hoher Konzentration.
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