Vorgang der Sinneswahrnehmung akustischer Signale durch Lebewesen. Art und Stärke dieser Wahrnehmung hängen von der Frequenz und Intensität der Schallsignale ab, jedoch sind diese Grössen nicht durch einfache und direkte Proportionalitäten verknüpft. Eine Theorie des Hörens enthält physikalische, physiologische und psychologische Elemente. Das Ohr ist infolge seines Aufbaus in der Lage, ein Tongemisch oder einen menschlichen Klang in seine einzelnen Komponenten zu zerlegen. Eine sinusförmige Luftschwingung wird als Ton empfunden. Jede andere periodische Luftbewegung zerlegt das Gehörorgan in eine Reihe sinusförmiger Schwingungen, und wir empfinden die diesen entsprechenden Töne (Gesetz von Ohm). Treffen zwei Töne gleicher Intensität und geringen Frequenzabstands gleichzeitig auf das Gehörorgan, so tritt Schwebung auf. Dabei schwankt die Lautheit mit der Frequenzdifferenz beider Töne, und man empfindet nur einen einzigen Ton, dessen Höhe zwischen der der einzelnen Töne liegt. Der Hörbereich des menschlichen Ohrs umfasst Frequenzen zwischen 16 Hz und 16 kHz, d.h. etwa 10 Oktaven. Die obere Grenze (Hörgrenzen) dieses Bereichs sinkt mit zunehmendem Alter von etwa 24 kHz (Kindheit) über 15 kHz (35 Jahre) auf 5 kHz mit 60 Jahren. Bei Tieren umfasst der Hörbereich zum Teil andere Frequenzen. Die Frequenzen dieses Bereichs werden Hörfrequenzen genannt. Die spektrale Schallstärke-Empfindlichkeit wird durch die sog. Hörfläche wiedergegeben. Die minimale Stärke, die eine Schallwelle haben muss, um wahrgenommen zu werden, nennt man untere Hörschwelle oder Reizschwelle.
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