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Hot-Dry-Rock-Verfahren

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Petra Nordinghaus-Martin

Methode zur Nutzung der im trockenen Tiefengestein der Erde gespeicherten Wärmeenergie. Die wesentlichste Beschränkung der konventionellen Nutzung der Geothermie besteht in der Notwendigkeit des Vorliegens einer geothermischen Anomalie (Energietechnik). Das riesige, im trockenen Fels gespeicherte Wärmepotential bleibt hierbei ungenutzt. Im Hot-Dry-Rock-Verfahren, das hauptsächlich am Los Alamos Scientific Laboratory entwickelt wird, wird in etwa 5 km Tiefe durch Injektion einer unter hohem Druck (89 bis 96 bar) stehenden sog. Frac-Flüssigkeit in den praktisch wasserundurchlässigen Fels eine künstliche Risszone geschaffen, deren grosse innere Oberfläche als Wärmetauscher fungiert. Beim Betrieb wird Wasser durch eine Injektionsbohrung in den unteren Teil der Risszone geleitet, das sich dort erwärmt und in Form von Heisswasser oder Dampf über die am oberen Teil der Risszone endende Produktionsbohrung an die Oberfläche gelangt. Trotz des prinzipiell erneuerbaren Charakters der Geothermie muss die Hot-Dry-Rock-Wärme als eine nichterneuerbare Ressource angesehen werden, da eine neuerliche Erwärmung eines durch die Nutzung abgekühlten Feldes erst in Zeiträumen von ca. 150 000 Jahren geschieht.

Hot-Dry-Rock-Verfahren

Hot-Dry-Rock-Verfahren: Schema der Nutzung der im trockenen Tiefengestein gespeicherten Erdwärme.

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