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Gravitationskollaps

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Irene Kramer-Schwenk

der Zusammenbruch massiver Gebilde, insbesondere von Sternen, unter der Gravitationskraft ihrer eigenen Masse. Dazu kommt es dann, wenn der zwischen Gravitations- und anderen Kräften herrschende Gleichgewichtszustand verlorengeht, etwa dadurch, dass die thermonukleare Energie eines Sterns versiegt und so die Temperatur und damit der Strahlungsdruck, der der Gravitation entgegenwirkt, nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Einzelheiten des Kollapses, etwa ob es zu einer späteren Restabilisierung kommen kann, hängt von den Gleichgewichtsbedingungen und insbesondere von der Zustandsgleichung der Materie ab. Die Theorie des Gravitationskollaps gehört zu den interessantesten Gebieten der Allgemeinen Relativitätstheorie, da eine realistische Zustandsgleichung aus der Hochenergiephysik abgeleitet werden muss und dadurch eine aussagekräftige Verknüpfung zwischen Gravitation und Elementarteilchenphysik hergestellt ist. Bereits 1935 wurde die Grenzmasse M = 1,35 MS (Chandrasekhar-Limit) gefunden, oberhalb derer Weisse Zwerge zu Neutronensternen kollabieren müssen. In gleicher Weise kollabierten Neutronensterne zu Schwarzen Löchern, wenn eine analoge Grenzmasse von etwa 4 MS überschritten wird.

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