Festkörperphysik, der Verformungsvorgang bei der plastischen Verformung von Kristallen, die auf einer gegenseitigen Verschiebung von Kristallschichten parallel zu einer kristallographisch bestimmten Richtung beruht (Abb.).
Im Gegensatz zur elastischen Formänderung, bei der eine Formänderung der Elementarzelle auftritt, also eine Gitterkonstantenänderung, werden bei der plastischen Verformung Elementarzelle und Gitterkonstante nicht verändert. Vielmehr gleiten grössere Gitterbereiche gegeneinander ab. Aus Elektronenmikroskopuntersuchungen und Röntgenaufnahmen der Kristalloberfläche lässt sich erkennen, dass es sich bei der Gleitung um eine kristallographisch gesetzmässige Verschiebung von Gitterbereichen handelt (Abgleitung). Die sich abzeichnenden Gleitlinien werden häufig zur Bestimmung des kristallographischen Charakters des Kristalls herangezogen. (Gleitlinientheorie)
Gleitung: Translationsgleiten bei einem Zink-Einkristall.
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