Astronomie und Astrophysik, 1) Astronomie: allgemein kurzfristige und unperiodische Strahlungsausbrüche von Sternen. Während eines stellaren Flares steigt der Strahlungsstrom sprunghaft auf das zehn- bis 1000fache an und klingt innerhalb von einigen Minuten bis Stunden wieder auf den ursprünglichen Wert ab. In dieser Zeit wird ein mehrfaches der gesamten Sonnenleuchtkraft (etwa 6 × 1026 J) abgestrahlt. Sterne, die häufiger Flares aufweisen, heissen Flare-Sterne.
2) speziell in der Sonnenphysik: Sonneneruptionen, chromosphärische Eruptionen, kurzzeitige Helligkeitsausbrüche innerhalb begrenzter Gebiete der Sonnenchromosphäre. Flares treten meist in Sonnenfleckengruppen auf, die stärksten zwischen den Hauptflecken bipolarer Gruppen. Am Sonnenrand machen sie sich als Erhellung und Ausweitung der Chromosphäre in die Korona bemerkbar. Begleitet sind Flares häufig von eruptiven Protuberanzen. Die Lebensdauer eines Flares beträgt einige Minuten bis zu mehreren Stunden mit einer typischen Lebensdauer von 20 Minuten, wobei sich der Helligkeitsanstieg innerhalb von Sekunden bis Minuten vollzieht und der Helligkeitsabstieg wesentlich länger dauert. In starken Eruptionen steigt vor allem die UV- und Röntgenstrahlung der hohen Sonnenschichten auf ein vielfaches des Normalwertes an, was sich als Störungen in der irdischen Ionosphäre bemerkbar macht (Burst). Die dabei abgegebene Strahlungsenergie liegt zwischen 1021 und 1025 J. Auch die Partikelstrahlung (vorwiegend Elektronen und Protonen) wird während einer starken Eruption deutlich verstärkt. Im Extremfall werden immer wieder Wolken relativistischer, bis fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigter Teilchen ausgestossen. Solche Teilchen bilden einen erheblichen Prozentsatz der kosmischen Höhenstrahlung.
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