Laboratoriumsmethoden und
-geräteQuantenmechanik, im engeren Sinne die Struktur der atomarer
Energieniveaus bzw. Spektrallinien in Folge der Aufspaltung durch
Spin-Bahn-Kopplung in Feinstrukturterme (Atomspektrum); diese Terme
unterscheiden sich durch die Einstellung des Bahndrehimpulses l zur Spinrichtung (2l
+ 1
mögliche Einstellungen). Der Begriff wird oft auch in einem weiteren Sinne für
verschiedene Aufspaltungen in Molekülspektren gebraucht, die durch Spin-Bahn-,
Austausch- sowie durch magnetische Wechselwirkungen zwischen den Elektronen
zustande kommen. Bei der Elektronenspinresonanz beispielsweise kommen
Feinstrukturaufspaltungen der Zeeman-Niveaus (Zeeman-Effekt) vor allem durch
magnetische und Austausch-Wechselwirkungen zwischen ungepaarten Spins zustande
(z.B. in organischen Polyradikalen, Ionen von seltenen Erden und bestimmten
Übergangsmetallen). Im Gegensatz dazu bedingt das viel schwächere Magnetfeld
des Kerns nur die sehr viel kleinere Hyperfeinstruktur-Aufspaltung. Schon die
Feinstrukturaufspaltung ist fast millionenmal kleiner als die Zustandsenergie
selbst und sogar fast tausendmal kleiner als kBT
bei Zimmertemperatur.
Die theoretische Beschreibung der Feinstruktur erfordert eine relativistisch-quantenmechanische Behandlung, die zuerst von A. Sommerfeld durchgeführt wurde und durch eine neue Naturkonstante a gekennzeichnet ist (Feinstrukturkonstante).
Feinstruktur 1: Zusammensetzung der Feinstrukturaufspaltung DEfs aus relativistischen Korrekturen (DErel), der Spin-Bahn-Kopplung (DELS) und dem Darwin-Term DEDarwin.
Feinstruktur 2: Feinstrukturaufspaltung der Zustände des Wasserstoffatoms (nicht massstäblich). Energieniveaus a) ohne b) mit Feinstrukturaufspaltung.
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