Festkörperphysik,
Phonon-Drag, ein thermoelektrischer Transporteffekt bei Phononen in Halbleitern
und Metallen. Ein elektrischer Strom in einem Festkörper ist mit einer
Verschiebung der Fermi-Fläche des Elektronensystems im k-Raum um verbunden (E:
elektrische Feldstärke , t: Zeit seit Anlegen des Feldes). Wenn nun das
Elektronensystem mit den Phononen in Wechselwirkung tritt und nur diese
Elektron-Phonon-Wechselwirkungen vorliegen, werden die Phononen versuchen, mit
dem verschobenen Elektronensystem ins Gleichgewicht zu kommen, d.h. das
Phononensystem selbst wird dazu tendieren, in seinem eigenen k-Raum
verschoben zu werden. Der Elektronenstrom zieht also einen Phononenfluss mit
sich und umgekehrt; dies ist der Drag-Effekt (von englisch to drag:
mitreissen). Ausser Umklapp-Prozessen reduzieren bei Raumtemperatur auch
Phonon-Phonon-Wechselwirkungen den Drag-Effekt deutlich. Bei tiefen
Temperaturen und insbesondere in Halbleitern kann dieser jedoch deutlich
beobachtet werden.
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