Atom- und Molekülphysik, in der allgemeinen Bedeutung die zur Trennung (Dissoziation) eines gebundenen Systems in Fragmente erforderliche Energie. Der Begriff wird jedoch vorwiegend im Zusammenhang mit der (homolytischen) Dissoziation eines Moleküls in elektroneutrale Fragmente benutzt. Bei der Dissoziation in zwei Fragmente spricht man auch von Bindungsdissoziationsenergie, bei der vollständigen Dissoziation in Atome von Atomisierungsenergie. Die Bindungsdissoziationsenergie hängt von der Art der chemischen Bindung, den Atomabständen und der Temperatur ab.
Zur experimentellen Bestimmung der Dissoziationenergie können ausser spektroskopischen auch thermochemische Methoden verwendet werden. Beim Vergleich mit berechneten Bindungsenergien sind die Nullpunktsenergie und temperaturabhängige Korrekturen zu berücksichtigen.
Dissoziationsenergie: Die Dissoziationsenergie D\'\' kleiner Moleküle AB im Grundzustand und D\' in einem elektronischen Anregungszustand kann mit Hilfe der Konvergenzstelle im Bandenspektrum bestimmt werden. Dabei sind Eat bzw. Emol die Anregungsenergien der Atome bzw. Moleküle, die bei der Dissoziation entstehen.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.