Elektrodynamik und Elektrotechnik, das von einem Dipol, also einer Quellenverteilung mit endlichem Dipol-, aber verschwindendem Monopolmoment, ausgehende Feld (Multipolentwicklung). Für das Feld EDipol eines idealen elektrischen Dipols gilt:
(p: elektrisches Dipolmoment, er: Einheitsvektor in Ortsvektorrichtung, d(r): d-Funktion, r: Ortsvektor, e0: Dielektrizitätskonstante des Vakuums). In Polarkoordinaten für einen längs der z-Achse orientieren Dipol mit Mittelpunkt im Ursprung schreibt sich dies als:
,,.
In grossen Entfernungen vom Ursprung verhält sich das Dipolfeld also wie 1/r3 (Fernfeld).
Das Feld eines idealen Dipols ist in der Natur nicht realisiert, da sich dann die Quellen in infinitesimalem Anstand voneinander befinden müssten, während ihre Ladungen gegen ± ¥ gingen, wobei das Dipolmoment unverändert bleiben müsste. Bei einem realen Dipol, z.B. einem Paar elektrischer Punktladungen gleichen Betrags, aber entgegengesetzten Vorzeichens (elektrischer Dipol), oder einem Ringstrom (magnetischer Dipol), gilt die 1/r3-Abhängigkeit nur in hinreichend grossem Abstand vom Dipol. In der Nähe des Ursprungs ist die Feldverteilung wesentlich komplizierter, da hier auch höhere Multipolmomente nicht mehr vernachlässigt werden können (Nahfeld).
Dipolfeld: Links: Feld eines elektrischen Dipols. Die Feldstärken sind in einigen Raumpunkten als Pfeile gezeigt, deren Länge proportional zu 1/r3 abnimmt; rechts: Bild der Feldlinien und Äquipotentialflächen. Die Potentialflächen sind rotationssymmetrisch um die p-Achse. Das Potential wird + ¥ am Ort des positiven und - ¥ am Ort des negativen Ladungsschwerpunkts.
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