Wander Johannes, niederländischer Physiker, *2.3.1878 Lisse (Provinz Südholland), 26.4.1960 Bilthoven (Provinz Utrecht); Schüler von H. Kamerlingh Onnes, 1917 - 22 Professor in Delft, danach in Groningen, ab 1924 in Leiden und Leiter (mit W. H. Keesom) des dortigen Kamerlingh-Onnes-Laboratoriums; Arbeiten über Magnetismus und adiabatische Entmagnetisierung zur Erzeugung sehr tiefer Temperaturen (erreichte um 1935 bereits eine Temperatur von 4 mK); erbrachte 1915 zusammen mit A. Einstein mit der Entdeckung des bereits 1908 von O. W. Richardson vorausgesagten Einstein-de-Haas-Effekts den experimentellen Nachweis der von A. M. Ampère zur Erklärung des Magnetismus im Eisen (Ferromagnetismus) angenommenen Molekularströme; bestimmte die elektrische Leitfähigkeit von Metallen und die absolute Suszeptibilität von Flüssigkeiten; führte magnetochemische Untersuchungen durch und erforschte die Beugungserscheinungen, die an einer grossen Zahl unregelmässig verstreuter Öffnungen oder undurchlässiger Teilchen auftreten. Nach ihm sind auch zwei Quantenoszillations-Effekte benannt: zusammen mit P. M. van Alphen der De-Haas-van-Alphen-Effekt (periodische Variation der magnetischen Suszeptibilität von Metallen als Funktion der reziproken magnetischen Feldstärke bei tiefen Temperaturen) und mit L. W. Schubnikow der Schubnikow-de-Haas-Effekt (periodische Schwankung des elektrischen Widerstands von Metallen und entarteten Halbleitern in starken Magnetfeldern bei tiefen Temperaturen in Abhängigkeit von der reziproken magnetischen Flussdichte).
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