Techniklexikon

Datenübertragung

Telemetrie, Übermittlung von Daten via Radiowellen zwischen Bodenstation und Raumflugkörper. Bei den grösstenteils recht grossen Entfernungen zwischen Sender und Empfänger muss neben der Stärke der Signale auch deren Laufzeit sowie die relative Geschwindigkeitskomponente zwischen sendender und empfangender Station berücksichtigt werden. Die Auswahl der Frequenzen ist dabei abhängig von den Ausbreitungsverhältnissen in der Erdatmosphäre, den schon belegten terrestrischen Frequenzen sowie dem technischen Aufwand, der für deren Verarbeitung an Bord der Raumfahrzeuge erforderlich ist. Heutzutage ist der Datenverkehr in der Luft- und Raumfahrt grösstenteils digitalisiert, da sich hier auch bei schwacher Signalstärke und schlechtem Empfang dank vielfältiger Filter- und Verstärkungsmöglichkeiten noch die besten Ergebnisse erzielen lassen. Die Kapazität der Datenübertragung in der Weltraumfahrt wurde in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert und wird heute bestimmt durch die Anzahl der Einzelimpulse pro Sekunde (Baud). Während die Sendeleistung interplanetarer Raumsonden seit Beginn der Weltraumfahrt nur unwesentlich gesteigert wurde und meist im Bereich zwischen 10W und 100W liegt, erhöhte sich die jeweilige Datenrate seitdem sprunghaft und liegt heute je nach technischer Ausstattung der Sender bei bis zu 10⁹Baud. Selbst über die mittlerweile riesigen Distanzen zu den interstellaren Raumsonden am Rande unseres Planetensystems (z.B. Voyager, Pioneer) oder beim Ausfall wichtiger Empfangseinrichtungen (z.B. Galileo) ist es durch nachträgliche Optimierung der entsprechenden Software oftmals dennoch möglich, den Datenstrom zu den Raumflugkörpern aufrechtzuerhalten. Experimentiert wird heute allerdings auch schon mit Übertragungsformen im Wellenlängenbereich der Mikrowellen oder gar im optischen Bereich.