magnetische Doppelbrechung, magnetisches Analogon zum Kerr-Effekt, die Tatsache, dass in optisch isotropen Medien zwei unterschiedliche Brechzahlen entstehen, wenn ein magnetisches Feld angelegt wird. Steht das Magnetfeld senkrecht zur Ausbreitungsrichtung des eingestrahlten Lichtes, so gilt für die Differenz Dn zwischen der Brechzahl ne des ausserordentlichen und no des ordentlichen Strahls: Dn = ne - no = C × l × H2, d.h. Dn ist proportional zum Quadrat der magnetischen Feldstärke H (C ist die von Dichte, Temperatur und Wellenlänge abhängige Cotton-Moutonsche Konstante, l die Wellenlänge). Der Effekt tritt vor allem in Flüssigkeiten auf und ist viel kleiner als der Kerr-Effekt. Die magnetische Doppelbrechung an kolloidalen Lösungen bezeichnet man als Majorana-Effekt. Bei einer sehr starken magnetischen Doppelbrechung im Bereich einer Absorptionslinie spricht man vom Voigt-Effekt. (magnetooptische Effekte)
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