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Coanda-Effekt

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Irene Kramer-Schwenk

die Eigenschaft von Flüssigkeits- und Gasstrahlen, sich an in der Nähe befindliche feste Wände anzulegen und daran entlang zu strömen. Als Beispiel sei eine Anordnung aus einem schmalen Schlitz und einem unmittelbar daneben befindlichen Kreiszylinder betrachtet. Aus dem Schlitz tritt ein Fluidstrahl tangential zum Zylinder aus. Der Strahl strömt um den Zylinder herum, da der Druck am Zylinder kleiner ist als der Aussendruck. Bei ausreichend grosser Reynolds-Zahl ist der Strahl turbulent und reisst ruhendes Medium mit, und an der Wand bildet sich eine turbulente Grenzschicht aus. Dadurch nimmt die Breite dieses "Wandstrahls" mit zunehmendem Abstand vom Schlitz zu. In dem Masse, wie er von aussen ruhendes Medium ansaugt, wird die Geschwindigkeit im Strahl kleiner, und der Druck wird grösser. Ist der Druck im Wandstrahl gleich dem Umgebungsdruck, so löst sich die Grenzschicht von der Wand ab; bei grosser Reynolds-Zahl und kleinem Verhältnis Schlitzweite/Radius tritt dies bei einem Umlenkwinkel von 240° ein.

In der Technik wird der Coanda-Effekt zur Vergrösserung des Auftriebes von Flugzeugen durch Beeinflussung der Tragflügelumströmung und zur Umlenkung von Fluidstrahlen genutzt.

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