Der Bromöldruck gilt als eines der letzten - Edel-druckverfahren (kurz nach 1900 erfunden). Er stellt einen Höhepunkt der damals in der Kunstfotografie entwickelten Technik dar, die das Ziel der veredelten Wiedergabe von Fotografien verfolgt. Beim Bromöldruck wird das Bromsilberbild mit einer speziellen Lösung ausgebleicht, die gleichzeitig an den Stellen, wo sich das Bildsilber befindet, die Gelatine gerbt (härtet). Dann kommt das Bild in ein Wasserbad. Die Gelatineschicht saugt sich dort, wo die Schicht nicht oder nur wenig gehärtet ist, mit Wasser voll. An den Stellen, die gehärtet sind, nimmt die Schicht nur wenig Wasser auf. Anschließend wird das Bild an der Oberfläche von Wasser befreit und mit einer Fettfarbe eingestrichen. Diese haftet je nach Wassergehalt, mehr oder weniger fest auf der Schicht. Auf diese Weise entsteht - entsprechend dem ursprünglichen Silberbild - ein Halbtonbild, das nur aus der Druckfarbe selbst besteht. Die malerische Wirkung des Bromöldrucks beruht auf der Unterdrückung naturalistischer Details durch Erzielung kraftvoller Tongruppen - ein Effekt, der durch die manuelle Einfärbung verstärkt werden kann.
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