Theorie zur Beschreibung
des Transports von Bodenwasser in Analogie zum elektrischen Strom. Dabei
entspricht der Bodenwassergehalt (Bodenfeuchte) q der elektrischen
Ladung, die Wasserleitfähigkeit k(q) der elektrischen
Leitfähigkeit, die Summe aus Gravitationspotential und Saugspannungspotential
(das das Wasserhaltevermögen des Bodens beschreibt), das hydraulische Potential
Y(q),
dem elektrischen Potential und schliesslich die Filtergeschwindigkeit
(Wasserflussdichte) f der elektrischen
Stromdichte:
.
Das Produkt wird Diffusivität genannt, es kann als
feuchteabhängiger Diffusionskoeffizient interpretiert werden. Bei (gesättigten)
Grundwasserströmungen ist q = const. In diesem Fall liegt die
Schwierigkeit in der dreidimensionalen räumlichen Heterogenität und schweren
Bestimmbarkeit der hydraulischen Parameter k und Y (Grundwasser,
Darcy-Strömung). Bei wasserungesättigtem Boden kann die Bewegung zwar oft
eindimensional beschrieben werden, jedoch tritt in diesem Fall eine starke
Feuchteabhängigkeit der Parameter auf, die bei der Wasserleitfähigkeit bis über
zehn (!) Grössenordnungen umfassen kann. Hier werden oft empirische Ansätze
benutzt, die k(q) und Y(q) in Abhängigkeit von
messbaren Bodenparamtern wie Korngrösse oder Porenraumvolumen parametrisieren.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.