Blei-Akku, der neben dem Nickel-Cadmium-Akkumulator derzeit meistverwendete Typ von Akkumulatoren. Der Bleiakkumulator wird vor allem in Kraftfahrzeugen als Starterbatterie eingesetzt. Er wurde 1854 von J. Sinsteden und, unabhängig davon, 1859 von R.L.G. Planté entwickelt.
Beim Bleiakkumulator tauchen typischerweise zwei durch poröse Separatoren getrennte Bleiplatten in einen Elektrolyten aus 20-30%iger Schwefelsäure (H2SO4) ein. Die nominelle Leerlaufspannung beträgt 2,02V, der Innenwiderstand hängt sehr von Temperatur, Restkapazität und Höhe und Art des Entladestroms ab, bei einem 2-V-Akkumulator mit 45Ah beträgt er etwa 4mW. Beim Be- und Entladen läuft summarisch die folgende Gesamtreaktion ab:
Dabei bildet sich beim Laden Bleidioxid an der Anode,
metallisches Blei an der Kathode. Die Kathoden-Entladereaktion Pb Pb2 + + 2e - wird gestört von der Reaktion 2H +
+ 2e -
H2, diese wird durch Edelmetallspuren
katalysiert und führt zur Zerstörung der Elektrode. An der mit PbO2 überzogenen oder
durchmischten Anode läuft die Entladereaktion PbO2 + HSO4 -
+ 3H + + 2e -
PbSO4 + 2H2O ab. Wenn der Akku ohne Stromentnahme und vor
allem im entladenen Zustand steht, findet ausserdem die Nebenreaktion Pb + HSO4 -
PbSO4 + H + + 2e - statt. Sie führt zur
"Sulfatisierung" der Elektroden und schliesslich zur Unbrauchbarkeit
des Akkumulators. Sehr schnelle und vollständige Entladung des Bleiakkumulators
sind also schädlich, ungenutzte Akkumulatoren sollten regelmässig nachgeladen
werden. Lade- und Entladekurve sind in der Abb. dargestellt. Der
Bleiakkumulator wird im Dauerbetrieb über 50°C bzw. Kurzzeitbetrieb
über 80°C
zunehmend und irreversibel geschädigt. Die untere Grenze der Betriebstemperatur
liegt bei - 30°C (mit dann stark
verminderter Kapazität).
Bleiakkumulator: Klemmenspannung eines Bleiakkumulators in Abhängigkeit von der Zeit bei Ladung und Entladung mit I10 = K10/10h.
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