Vorgang der Entnahme der in einem galvanischen Element gespeicherten Energie. Da jedes Element einen Innenwiderstand besitzt, ist die entnehmbare Kapazität belastungsabhängig. Der Kennlinienverlauf beim E. wird durch die chemischen Prozesse in der Zelle bestimmt. Für die Stromversorgung elektronischer Geräte (Fernsteueranlage) und der Modellantriebe strebt man eine möglichst konstante Spannungslage, d. h. flachen Kennlinienverlauf beim E. an. Den Einfluß der Belastung auf die Spannungslage beim E. erkennt man am besten an entsprechenden Kennlinienfeldern. Eine günstige Spannungslage weisen Zellen mit geringem Innenwiderstand auf (Sihterzellen, SilberZinkZellen). Das E. nach Erreichen der Entladeschlußspannung bezeichnet man als Tiefentladung. Es bringt keinen Kapazitätsgewinn, birgt aber bei einer Batterie die Gefahr des Umpolens einiger Zellen und damit der Schädigung in sich. Als einzelne Zelle darf der NiCdAkkumulatortiefentladen werden. Beim Tiefentladen von einzelnen Pb, Zn- und AgZnZellen werden sie auf Grund der damit verbundenen chemischen Prozesse geschädigt. Beim Tief entladen von Primärzellen besteht die Gefahr des Elektrolytaustritts, gegen den auch die auslaufsicheren Zellen nicht absolut schützen. Durch Kriechströme und Elektronenleitung entlädt sich jede galvanische Zelle mit der Zeit selbst. Deshalb ist die Lagerzeit von Primärelementen begrenzt (möglichst nicht mehr als V2 Jahr) und Akkumulatoren müssen nachgeladen werden. Durch E. mit Pausen (intermittierendes E.) können sich einige Zellenarten (Primär, BleiAkku, SilberZinkAkkuZellen) durch chemische Vorgänge in der Zelle im gewissen Maße erholen, so daß dadurch die entnehmbare Kapazität größer ist als bei Dauerentladung mit gleichem Strom.
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