Andromeda-Galaxie, NGC 224, M31, die unserer Galaxie nächste Spiralgalaxie im Sternbild Andromeda, die etwa dieselbe Grösse und Masse hat wie die Milchstrasse. Der Andromeda-Nebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 700kpc (2,2 × 106LJ) und beherrscht zusammen mit der Milchstrasse die Galaxien der lokalen Gruppe. Obwohl er beinahe von der Seite zu sehen ist, bietet er sehr viel bessere Möglichkeiten zur Untersuchung der Spiralstruktur und der Sternpopulationen einer Galaxie als unsere eigene Milchstrasse, da in dieser die meisten Sterne der galaktischen Scheibe durch Gas- und Staubwolken verdeckt werden. Um 1920 konnte E.P. Hubble den Andromedanebel in einzelne Sterne auflösen, wobei auch Cepheiden entdeckt wurden. Die darauf beruhenden Entfernungsbestimmungen bewiesen, dass Spiralgalaxien kein Bestandteil der Milchstrasse sind, sondern eigenständige Sternsysteme in grosser Entfernung. Der Andromeda-Nebel wurde dadurch zu einer wichtigen Stufe in der kosmologischen Entfernungsskala. In den vierziger und fünfziger Jahren stellte W. Baade anhand von Beobachtungen des Andromeda-Nebels jedoch fest, dass es verschiedene Sternpopulationen gibt. Je nachdem welcher Population sie angehören, verhalten sich Cepheiden etwas unterschiedlich, was Auswirkungen auf die mit ihnen durchgeführten Entfernungsbestimmungen hat. Aufgrund dieser Erkenntnisse verdoppelte sich die gemessene Entfernung zum Andromeda-Nebel und damit alle kosmologischen Entfernungen, die bisher damit durchgeführt wurden. Der Andromeda-Nebel ist das am weitesten von der Sonne entfernte Himmelsobjekt, das mit blossem Auge gesehen werden kann (scheinbare Helligkeit 3,1mag).
Andromeda-Nebel
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