Vergleichsformänderung, jv, eine rheologische
Grösse (Rheologie), mit deren Hilfe der im allgemeinen mehrachsige
Formänderungszustand auf einen einachsigen zurückgeführt werden kann. Die
äquivalente Verformung wird eingeführt, um den allgemeinen Formänderungszustand
(Formänderung) mit der Dehnung bzw. Stauchung im Zug- bzw. Druckversuch in
Verbindung zu bringen. Sie ermöglicht es, die im einachsigen Versuch gewonnenen
Erkenntnisse zu verallgemeinern. Die äquivalente Verformung jv kann wie folgt
geschrieben werden: . Es bedeuten dabei
e1, e2, e3 die Hauptwerte des
Formänderungstensors und D2 die zweite Invariante des Formänderungsdeviators. Bei der
Bestimmung der äquivalenten Verformung jv wird davon ausgegangen,
dass die Verfestigung und damit die für eine bestimmte Formänderung benötigte
Vergleichsfliessspannung sv (Fliessspannung) nur von der auf das Volumen bezogenen
plastischen Arbeit Wpl
abhängt. Zwei Umformvorgänge sollen also zur gleichen Verfestigung führen, wenn
die aufgewendeten plastischen Arbeiten gleich sind. Daraus ergibt sich die
Definition von jv
zu:
. Die
äquivalente Verformung nach von Mises ergibt sich bei der Verwendung der von
Misesschen Fliessbedingung (Misessche Theorie), die nach Tresca entsprechend bei
der Verwendung der Trescaschen Fliessbedingung.
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