Klassische Mechanik, Bewegung eines
Körpers oder Massenpunktes, dem die Anfangsgeschwindigkeit v0
erteilt wird und der ausserdem frei im Gravitationsfeld fällt, d.h. eine
Überlagerung einer geradlinig gleichförmigen Bewegung in Richtung von v0
und der Bewegung des freien Falls in Richtung der Erdanziehung, also des
Vektors g. Die beiden Bewegungen überlagern sich
ungestört und finden in der von v0 und g aufgespannten Ebene statt. Beim senkrechten Wurf nach
oben (v0 ist antiparallel zu g)
verringert sich die Geschwindigkeit des Körpers auf Grund der der
Bewegungsrichtung entgegen wirkenden Fallbeschleunigung. In der Steighöhe hs
wird die Geschwindigkeit Null und der Körper dreht seine Bewegungsrichtung um.
Er fällt frei auf den Boden zurück, wo er mit der Geschwindigkeit v0
landet. Die Steighöhe hs ist also gleich der Geschwindigkeitshöhe
h(v0) (Fallgesetze). Beim
senkrechten Wurf nach unten (v0 ist parallel zu g) ist die durch den freien Fall bedingte
Geschwindigkeit um v0 erhöht. Wird der Körper aus der Höhe h geworfen, so erreicht er den Boden mit der
Geschwindigkeit . Beim
waagrechten Wurf findet in horizontaler Richtung eine gleichförmige Bewegung
und in vertikaler Richtung ein freier Fall statt. Der Körper erreicht den Boden
zur selben Zeit wie ein gleichzeitig aus der selben Höhe fallengelassener
zweiter Körper. Die Bahn des Körpers ist eine Parabel, die Wurfparabel (siehe
Abb. 1). Beim schiefen Wurf schliessen die Anfangsgeschwindigkeit v0
und die Fallbeschleunigung g den Winkel b
= 90° + a
ein. a
ist der Winkel zwischen der Erdoberfläche und v0. Der schiefe Wurf
stellt den allgemeinsten Fall des Wurfes dar. In horizontaler Richtung findet
eine gleichförmige Bewegung mit der konstanten Geschwindigkeit
statt, während sich in vertikaler Richtung der
freie Fall und eine gleichförmige Bewegung mit der konstanten Geschwindigkeit
überlagern. Der Körper trifft nach Durchlaufen
seiner Bahn, der Wurfparabel, wieder unter dem Winkel a auf dem Boden auf
(siehe Abb. 2). Der senkrechte Wurf nach oben (a = 90°), der
senkrechte Wurf nach unten (a = 270°) und der waagrechte Wurf (a
= 0°) sind Spezialfälle des schiefen Wurfes. Maximale Steighöhe erreicht man
beim senkrechten Wurf, maximale Wurfweite für a = 45° (siehe Abb.).
Wurf 1: Waagrechter Wurf. Die Momentaufnahmen zeigen: Eine Kugel, die man senkrecht fallen lässt (links), erreicht den Boden trotz kürzeren Weges zur selben Zeit, wie eine, die horizontal weggeworfen wird (rechts).
Wurf 2: Schiefer Wurf. Die Bewegung ist eine Überlagerung
einer geradlinig gleichförmigen Bewegung () und dem
freien Fall (
). Die
Höhe h des Wurfgeschosses zum Zeitpunkt t1 ergibt sich damit zu
.
schiefer Wurf (Winkel a):
(y0: Ausgangshöhe)
Wurfzeit:
Wurfweite:
Wurfhöhe:
Bahn (Wurfparabel):
waagrechter Wurf (Winkel a = 0°):
Wurfzeit:
Wurfweite:
Bahn
(Wurfparabel):
senkrechter Wurf (Winkel a = 90°):
Wurfzeit:
Wurfhöhe:
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.