Quantenmechanik, Gegenstand eines Gedankenexperimentes, das analog zu Schrödingers Katze das Messproblem der Quantentheorie auf die Spitze treibt (Messprozesse in der Quantenmechanik). Zwischen das zu messende Quantensystem und den üblichen Beobachter ist ein weiterer Beobachter (»Wigners Freund«) eingeschaltet, der die Rolle von Schrödingers Katze übernimmt.
Es sei angenommen, dass sich für einen Zustand von der Beobachter in dem dazu korrelierten Zustand befinde. Befindet sich in einer Superposition , so sind vom Standpunkt des äusseren Beobachters System und Beobachter wegen der Linearität der Quantentheorie in der Superposition . Befragt jedoch über dessen Beobachtung, so wird ihm dieser versichern, dass er ein definitives Messresultat gefunden habe, entsprechend einem definitiven Zustand und somit in Widerspruch zur von angenommenen Superposition (dies entspricht dem Zustand der Katze nach dem Öffnen des Kastens). Wigner folgerte aus diesem Gedankenexperiment, dass das Bewusstsein eines Beobachters eine Zustandsreduktion bewirken müsse, solange man nicht den Ausweg in der extremen Position eines Solipsismus (in dem nur real ist) suchen wolle. Heute weiss man, dass die Wechselwirkung mit der Umgebung automatisch eine scheinbare Zustandsreduktion für makroskopische Systeme wie Wigners Freund oder Schrödingers Katze vortäuscht (Dekohärenz). Deshalb hat Wigner seinen Vorschlag, dass das Bewusstsein zur Zustandsreduktion führe, später wieder verworfen.
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