Chemie, Physikalische Chemie, Valenz, eine für die Stöchiometrie wesentliche Kenngrösse, die das definierte Verhältnis angibt, mit dem sich Atome, Ionen oder Radikale mit anderen Atomen, Ionen oder Radikalen vereinigen. Sie wird durch die Zahl der Elektronen bestimmt, die abgegeben oder aufgenommen werden können, um die Elektronenstruktur des nächstgelegenen Edelgases anzunehmen.
Die Wertigkeit ist je nach Stellung im Periodensystem verschieden, im allgemeinen ist sie jedoch für alle Elemente einer Gruppe gleich. Für die 1. und 2. Periode des Periodensystems wird die Wertigkeit eines Elements durch die Anzahl der Valenzelektronen bestimmt (Oktettregel). Wasserstoff und Fluor beispielsweise haben immer die Wertigkeit eins. Viele Elemente können in unterschiedlichen Wertigkeiten auftreten, etwa Eisen: Fe(II) und Fe(III). In Verbindungen wird die Wertigkeit durch eine eingeklammerte römische Zahl hinter dem Elementnamen angegeben, z.B. Blei(IV)-Chlorid. Für die meisten Elemente kann die Wertigkeit in verschiedenen Verbindungen unterschiedliche Werte annehmen, z.B. ist sie für Stickstoff in den Oxiden N2O, NO, N2O3 bzw. NO2 gleich I, II, III bzw. IV. Oft wird statt der Wertigkeit die Oxidationszahl angegeben, z.B. für Sauerstoff -II (minus zweiwertig).
Bei Ionen ist die Wertigkeit gleich der Zahl der Elementarladungen und wird durch hochgestellte Ziffern mit nachgestelltem Vorzeichen angegeben, z.B. Fe3+, Cl-.
Speziell für kovalente Bindungen wird anstelle der Wertigkeit oft der Begriff Bindigkeit benutzt.
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