Im Unterbrecherbad wird der Entwicklungsvorgang des aus dem Entwickler kommenden Negativs oder Positivs gestoppt (deshalb auch Stoppbad genannt). Bei einfacher Wässerung zwischen Entwicklungsvorgang und Fixieren werden die Bilder schwach weiterentwickelt (insbesondere bei höheren Temperaturen), so lange noch Spuren von Entwicklerchemikalien auf der Bildseite haften. Verwendet man statt normalem Wasser eine 2°/oige Essigsäurelösung, so wird der Entwicklungsvorgang durch eine pH-Wert-Verschiebung aus dem alkalischen Bereich (des Entwicklers) in den nicht sauren Bereich abgestoppt. In diesem Fall macht es nichts aus, wenn man die entwickelten Papiere längere Zeit im Stoppbad liegen läßt. Unterbrecherbäder bewähren sich insbesondere bei Schnellverarbeitungsprozessen, weil sich manche nicht genügend Zeit lassen, um auf die Ausentwicklung eines Bildes zu warten; d. h. die Bilder werden bewußt überbelichtet und die Entwicklung vor der Ausentwicklung abgestoppt. Von sorgfältig arbeitenden Fotografen wird dieses Verfahren allerdings nur in Notfällen praktiziert.
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