Astronomie und Astrophysik, zirkumstellare Scheiben, meist aus Gas und Staub bestehende Scheiben in Sternsystemen. Staubscheiben werden oft bei Infrarotbeobachtungen von jungen Sternen entdeckt und besitzen Ausdehnungen von einigen tausend AU. Sie sind Überreste der protosolaren Wolke, aus denen der betreffende Stern entstand, und gelten als mögliche Orte der Planetenentstehung. In Infrarotaufnahmen beispielsweise der Scheibe um ss Pictoris werden auch Emissionsdefizite nachgewiesen, die als Löcher im Zentrum der Scheiben interpretiert werden. Neben symmetrischen Verzerrungen der Scheiben sind dies deutliche Hinweise auf einen Bereich, in dem Planeten einen Teil des Staubes akkretiert haben können.
Staubscheiben: Links: Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble der Staubscheibe um ss Pictoris; die Knoten in der Scheibe (A,B,C,D) werden als Staubringe interpretiert (Photo: NASA und Paul Kalas, Space Telescope Science Institute). Rechts: Computer-Simulation, die eine Staubscheibe (grau: ursprüngliche Form) zeigt, welche durch die Gravitationswirkung eines passierenden Sterns gestört wird, so dass noch 100 000 Jahre nach dem Zusammenstoss ein elliptisches Ringsystem vorliegt (Simulation: J. Larwood, Queen Mary and Westfield College, London).
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