Optik, nautisches Winkelmessgerät, mit dem der Winkelabstand zweier Sterne bzw. die Höhe eines Sternes über dem Horizont und daraus der Standort von Schiffen bestimmt werden kann. Der von I. Newton 1699 erfundene und von J. Hadley (allerdings als Oktant) 1731 realisierte Spiegelsextant besteht aus einem Kreissektor von 60°, an dem ein teildurchlässiger Festspiegel, mit dem der Horizont anvisiert wird, und ein Fernrohr angebracht sind (siehe Abb.). Von einem Drehspiegel, dessen Neigung an einer Winkelteilung (Limus und Alhidade) abgelesen werden kann, fällt ein Strahlenbündel auf den Festspiegel und wird dort reflektiert. Durch Drehung des Drehspiegels werden die Bilder zweier Sterne bzw. von Stern und Horizont (Objekt 1 und 2) zur Deckung gebracht und der Winkelabstand auf dem Teilkreis abgelesen. Die Messung des Höhenwinkels von Sternen liefert mittels astronomischer Tabellen bei bekannter Weltzeit die geographische Breite, während sich aus der Messung des Winkelabstandes des Mondes von der Sonne bzw. von hellen Sternen die geographische Länge ergibt.
Sextant: Schematischer Aufbau eines Spiegelsextanten.
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