Festkörperphysik,
wichtiges mathematisches Hilfsmittel zur Beschreibung und Diskussion von
Beugungsphänomenen an Kristallen. Das reziproke Gitter ist ein
Translationsgitter, welches durch die Basisvektoren (
, den reziproken Gittervektoren, aufgespannt
wird. Diese Basisvektoren stehen mit den Basisvektoren
des realen Kristallgitters in folgender
Beziehung:
Das bedeutet :
steht
senkrecht auf a2 und a3 (also senkrecht auf der
Netzebenenschar 100),
steht
senkrecht auf a3 und a1 (also senkrecht auf der
Netzebenenschar 010),
steht
senkrecht auf a1 und a2 (also senkrecht auf der
Netzebenenschar 001).
Die Längen der reziproken Gittervektoren sind reziprok zu den Abständen der Netzebenen :
Das reziproke Gitter definiert den reziproken Raum und ist
jedem realen Gitter eindeutig zugeordnet; seine Gitterpunkte werden durch die
ganzen Zahlen bezeichnet.
Die Basisvektoren des reziproken Gitters lassen sich wie folgt berechnen:
und zyklisch.
Aus der eindeutigen Zuordnung von realem Gitter und reziprokem Gitter folgt, dass jede Deckoperation des Gitters auch zu einem deckungsgleichen realen Gitter führen muss. Das reziproke Gitter gehört also der gleichen Punktgruppe wie das reale Gitter an.
Mit Hilfe des reziproken Gitters lassen sich in der Ewald-Konstruktion in einfacher geometrischer Weise die verschiedensten Reflexionsbedingungen überblicken und diskutieren
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