Chemie, Physikalische Chemie, anorganisch-chemische Analyse eines unbekannten Stoffgemischs bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung (Elemente, Ionen), ohne Berücksichtigung der Menge der einzelnen Bestandteile. Vorproben (Spektralanalyse, Flammenfärbung, Lötrohrprobe, Phosphorsalz- und Boraxperle, Erhitzen im Glühröhrchen, Erhitzen mit Schwefelsäure) geben Hinweise auf die ungefähre Zusammensetzung der Probe. Anschliessend wird die Substanz (schwerlösliche Stoffe durch Aufschliessen) in Lösung gebracht. Für Kationen und Anionen werden getrennte Trennungsgänge durchgeführt. Dazu werden einzelne Ionengruppen nacheinander mit Gruppenreagenzien als Niederschlag ausgefällt. Dieser wird von der überstehenden Lösung, die die restlichen nicht ausgefällten Ionen enthält, abfiltriert und mit Hilfe eines Lösungsmittels wieder in Lösung gebracht. Die einzelnen Bestandteile werden mit selektiven Fällungsreagenzien abgetrennt und identifiziert.
Die Fällungsmittel werden so gewählt, dass das Löslichkeitsprodukt (Löslichkeitskonstante) einer Gruppe von Ionenverbindungen (z. B. Sulfide, Hydroxyde) überschritten wird bzw. bei selektiver Fällung das einer einzelnen Ionenverbindung. Es entstehen schwerlösliche Elektrolyte, die als amorphe Niederschläge aus der Lösung ausfallen (Fällungsvorgänge).
Schwer trennbare Stoffgemische können auch durch Papierchromatographie aufgetrennt werden.
Im klassischen Trennungsgang werden die Nachweise der einzelnen Ionen durch Reaktionen zwischen anorganischen Komponenten durchgeführt. In der modernen Analyse setzt man organische Spezialreagenzien ein, die mit den Kationen spezifische farbige Komplexverbindungen oder farbige Oxidations- bzw. Reduktionsprodukte bilden.
Ganz geringe Mengen eines Bestandteils können mit Hilfe der Spurenanalyse ermittelt werden.
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